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Hochkarätige Denker
unserer Zeit sprechen über ihre von Logik und Klarheit bestimmte
sprachanalytische Tätigkeit, über Kollegen, Lehrer, Schüler und
Freunde: Bertrand Russel, ganz menschliche Wärme; Max Bense, kühl und
präzise; Friedrich Kambartl, vorsichtig tastend, zwei helle Stimmen;
Klaus Baumgärtner, selbstbewußt direkt: Hans-Georg Gadamer,
zurückhaltender, Rush Rhees, gar behutsam, wie auch Paul Lorenz; Rudolf
Carnap, westfälischer Tonfall.
Sie irritieren auch mit skurrilen einfachen Beispielen wie dem Satz „Der Mond ist ein grüner Käse ist wahr und nur dann wahr, wenn der Mond wirklich ein grüner Käse ist." Sind die Philosophen am Ende nur eine leicht schwachsinnige Insel- oder Dorfgemeinschaft? Russel fragte sich nach den Anfangssemestern seines Schülers Ludwig Wittgenstein, des Nachfolgers in Oxford und Cambridge: „Ist er ein Genie oder ein Sonderling?" Also bloß kein voreiliges Urteil!!! Zwischen den Disputen über Logik und Wahrheit wird der Mecklenburger Gottlob Frege (1848 vis 1925) vorgestellt, Mathematiker und Philosoph, Wegbereiter der Sprachanalyse, tragisches Beispiel, wie wenig ein Prophet zu Hause gilt; Russel/Wittgenstein verdanken ihm viel; auch sie werden portraitiert. Rudolf Carnap schließt den Kreis. Das ist alles geschickt dureinandergemixt, manchmal fast unfair montiert. Regisseurin Christiane Ohaus teilt den Ablauf durch Geräusche des Schließens und Öffnens von Türen, auch werden - synchron zum Text oder als für sich stehende Akzente – Kompositionen eingespielt, die der Komponist Christoph Grund aus den Texten mutig entwickelt hat. (Funk-Korrespondenz Nr. 41/15.10.1993, Horst Gläßner)
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Mit:
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