Die Russische: Linda Olansky
Einmal im Jahr ist Tag der Neuen, auf den das ganze Internat wartet, um das Lachen der Mädchen zu hören. Schon bald werden auch sie sich an den eintönigen Tagesablauf gewöhnt haben. Nachts lernen die Mädchen das Zivile zu verteidigen, mit Gasmasken hetzen sie durch die Wälder. Die Russische läuft übers Feld, den Bäumen zu, in die schwarzen Abhänge des Waldes hinein. Blicke aus verschlossenen Fenstern folgen ihr. Eines nachts ist sie verschwunden. Ines
Geipel, 1960 in Dresden geboren, studierte Germanistik in Jena. Leistungssportlerin. 1989 Ausreise aus der DDR. Studium der Philosophie in Darmstadt. Heute freie Autorin und Dozentin in Berlin und Darmstadt. Veröffentlichungen über Inge Müller ("Irgendwo, noch einmal möcht ich sehn" 1996 und Hörspiel mit Heike Tauch "Ach du lieber Augustin" ORB/DLF 1997), über Autorinnen der frühen DDR ("Die Welt ist eine Schachtel" 1999), über Doping ("Verlorene Spiele" 2001). 1999 erschien ihr erster Roman "Das Heft". 2002 |